Evangelische Domgemeinde Havelberg-Nitzow
Gemeindekirchenrat Bereich Nitzow
Rita Spanner
(039387) 89760
Ab 1.1.2024 zusammen mit Kirchengemeinde Havelberg
Evangelische Domgemeinde Havelberg-Nitzow
Pfarrsprengel Havelberg
Dompfarramt Havelberg
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Die Kirche in Nitzow
Der Ort Nitzow wurde (als alt- bis jungslawische Siedlung) in der Stiftungsurkunde des Havelberger Bistums 948 erstmals urkundlich als civitas Nizem erwähnt. (Civitas steht im 10. und 11. Jh. für eine Burg mit Burgbezirk, im 12. Jh. für einen Ort mit Stadtrecht). Die Burg Nitzow wurde in dieser Urkunde von König Otto I. dem neu gegründeten Bistum übereignet. Auch 1150 wird Nitzow noch civitas genannt, verliert aber dann an der Seite Havelbergs an Bedeutung. Die Burg wurde wahrscheinlich im 13. Jahrhundert aufgegeben.
Die Nitzower Dorfkirche stammt aus der Zeit um 1300. Vom ursprünglichen Bau ist noch der breite, rechteckige Westturm erhalten, der aus Feldstein und Backstein errichtet wurde. Das spätgotische Langhaus wurde im 15. Jahrhundert erbaut und war ursprünglich überwölbt. Wahrscheinlich ist das Gewölbe im 30jährigen Krieg zerstört worden. Es wurde durch eine Balkendecke ersetzt.
Ungewöhnlich ist, dass der überwölbte Chor mit 5/8-Schluss nicht mittig angeordnet ist, sondern eine Flucht mit der Südmauer des Schiffes bildet. Der Nitzower Altar (niederdeutsche Spätrenaissance) stammt aus dem 17. Jahrhundert und wurde zusammen mit der 1607 erbauten Kanzel 1958 restauriert, die Bilder wurden 2004 erneut restauriert. Auf dem Altar ist das letzte Abendmahl Jesu dargestellt. Der auf einer achteckigen Stütze stehende Kanzelkorb zeigt in seinen Füllungen Christus und die vier Evangelisten.
Die Turmgiebel und der Ostgiebel des Langhauses wurden Ende 19. Jh. erneuert, ebenso die Türen und das Gestühl. Die Orgel (ebenfalls 19. Jh.) wurde wegen starker Beschädigungen in den 70er Jahren des 20. Jh. entfernt. Seit Weihnachten 2002 erklingt zu den Gottesdiensten und Konzerten eine digitale Orgel.
Das Kirchendach wurde 1990 erneuert. Eine weitere umfangreiche Sanierung konnte besonders in den Jahren 1997 und 1998 durchgeführt werden. Ermöglicht wurde das durch Mithilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und der Lotto-Toto GmbH sowie Mittel des Dorferneuerungsprogramms und kirchliche Mittel. Seit 1999 wird die Turmuhr funkgesteuert. Die vier Glocken (eine von 1410 und drei von 1965) werden seit 2000 per Automatik geläutet.
Die Pfarrstelle Nitzow wurde (wie ca. 50 % der Pfarrstellen in den östlichen Landeskirchen nach der Wiedervereinigung) 1995 aufgelöst. Die Gemeinden Quitzöbel, Lennewitz, Legde-Roddan und Abbendorf werden jetzt von Rühstädt aus pfarramtlich verwaltet. Nitzow selbst gehört nun zum Pfarrsprengel Havelberg, hat aber einen eigenen Gemeindekirchenrat und eigenen Haushalt.
Da das Nitzower Pfarrhaus 2001 verkauft wurde, hat sich die Kirchengemeinde unter der Empore eine zweckdienliche und einladende Winterkirche mit kleiner Teeküche und Sanitärbereich eingerichtet. In der Nitzower Dorfkirche finden regelmäßig Gottesdienste und Gemeindenachmittage statt. Guten Zuspruch finden alljährlich Konzerte von Klassik über Chorgesang bis hin zu irischen Bands. Am ersten Adventssonntag ist die Kirche Mittelpunkt für den kleinen Weihnachtsmarkt.
Kirche Nitzow – Läuten der Glocken
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Impressionen aus Nitzow
Fotos: Alf Kohlhaus
Internationale Kammermusik Akademie Nitzow
Wenn im Sommer nach Nitzow eingeladen wird, dürfen sich Einwohner und Gäste auf eine „kammermusikalische“ Woche freuen. Junge Leute verschiedener Nationen kommen seit 2017 alljährlich zu Proben- und Studientagen in das kleine Haveldorf, Rita Spanner und Sara Rilling halten die Fäden für Organisation und künstlerische Leitung zusammen. Zum Abschluss der Woche geben die Musiker mit Konzerten in der Nitzower Dorfkirche Beispiele ihres virtuosen Könnens. Kleines Dorf mit großer Musik!
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