[aus Gemeindebrief 6-8/2016] Die vermutlich kleinste und vielleicht eine der ältesten Stiftungen des Landes Sachsen-Anhalt, stellt die Dom-Hospital-Stiftung Havelberg dar. Wie der Name sagt, bezieht sich das Wirken dieser Stiftung auf Havelberg. Es beginnt vor vielen Jahrhunderten, als der Dom den Domherren Peter Conradi kannte. Wir erinnern das Jahr 1558. Zweck der Stiftung damals war die Aufnahme armer Verwandter der Domherren und des Domkapitels Untertanen. Maximal 12 arme Leute sollten mit Essen und Trinken und anderer Notdurft versorgt werden. Ein Zitat aus dem Statut sagt: „Es ist jedoch, ohne, daß sich eine urkundliche Bestimmung darüber auffinden läßt, daß Hospital von jeher nur zur Unterbringung von 7 weiblichen Insassen, sogenannten Beguinen benutzt worden, denen außer freier Wohnung und Wärmnis aus den Zinsen des allmählich anwachsenden Capitalvermögens und aus sonstigen Zuwendungen Unterhalt …gewährt worden ist.“ Das Thema Armenpflege zieht sich dann durch die Jahrhunderte.

Haus mit Verpflichtung

Hinweis zur Dom-Hospital-Stiftung Havelberg am Haus Müllertor 5

Viele Havelberger werden das Haus Müllertor 5 kennen. Da stehen am Giebel Jahreszahlen dran und „Dom Beguinen Haus“. Dieses Haus gehörte nun seit jeher der Kirche, später der Inneren Mission der Kirche. Manch einer weiß, wer dort alles wohnte. Als das Haus in den 1990er Jahren verkauft werden sollte, weil die Kirche es aus eigenen Mitteln nicht sanieren konnte, wurde deutlich, dass auf diesem Grundstück eine Verpflichtung ruht. Die Dom-Hospital-Stiftung Havelberg (DHS) wurde nach Jahren des Stillstandes reanimiert. Die Summe aus dem Verkauf musste als Stiftungskapital fest angelegt werden, ein Vorstand und ein Kuratorium mussten neu gebildet werden, zu dem laut alter Satzung bestimmte Menschen aus der Stadt gehören. So ist der jeweilige Pfarrer am Dom der Vorsitzende des Vorstandes, außerdem die Geschäftsführer der Anstalt der Inneren Mission in Havelberg (LAFIM) und ein Mitglied aus dem Gemeindekirchenrat Havelberg. Zum Kuratorium gehören der Bürgermeister bzw. ein von ihm benannter Vertreter, der Superintendent, der Geschäftsführer der Inneren Mission aus Potsdam und 2 weitere Personen.

Mit meinem Amtsantritt erbte ich also, ohne dass ich es vorher wusste, diesen alten Posten. In den vergangenen Jahren haben wir uns im Vorstand und im Kuratorium bemüht, alles auf den neuesten Stand zu bringen und satzungsgemäß Maßnahmen zu fördern – Förderung christlicher Belange für ältere Menschen. U.a. haben wir die neue Lautsprecheranlage im Dom gefördert, die nun ein sehr gutes Verstehen des Wortes ermöglicht und Gesangbücher in Großschrift gekauft.

Ihre Hilfe für die Stiftung

Die derzeitig bekannte Zinslage bei den Banken gibt uns jedoch wenig Spielraum für Förderungen, da wir das Stiftungskapital nicht antasten dürfen. Wenn Sie – verehrte Leser – irgendwann in Ihrem Leben einmal für einen guten Zweck spenden mögen, dann besteht die Möglichkeit, unserer Stiftung Geld zu spenden. Damit erhöhen Sie das Stiftungskapital und vergrößern so auch die Möglichkeit unseres helfenden Handelns. Näheres können Sie gerne auch vertraulich im Pfarramt erfragen.

Frank Städler, (2012-2020 Dompfarrer in Havelberg)

Mit der Neubesetzung der Pfarrstelle in Havelberg ab Dezember 2021 ist Pfarrer Teja Begrich im Vorstand der Dom-Hospital-Stiftung aktiv.

Kontakt

Weitere Aktivitäten der Dom-Hospital-Stiftung

  • 2022 – Im Juli soll in der Stadtkirche wieder eine Kaffeetafel für Senioren stattfinden.
  • 2022 – Anfang Juli werden in den drei Seniorenheimen der Stadt Havelberg 200 Stück Erdbeerkuchen verteilt.
  • 2019 – Unterstützung der Kaffeetafel für Senioren in der Stadtkirche (15.08.19)
  • 2019 – Mitfinanzierung einer Kremserfahrt für Bewohner aus dem Betreuten Wohnen beider Havelberger Seniorenheime
  • 2018 – Unterstützung der Kaffeetafel für Senioren in der Stadtkirche (11.08.18)

 

Flyer der Domhospitalstiftung

hier als pdf-Datei ansehen  (veröffentlicht 2020)

2020-Flyer_Domhospitalstiftung_Havelberg