Am Freitag, den 19. August 2016 wurde zum Vortrag im Havelberger Dom mit Andreas Huth (Gebietskonservator im Landesamt für Denkmalpflege) eingeladen. (Eintritt frei, Kollekte erbeten)
Andreas Huth ist bekannt durch seine Veröffentlichungen, u.a. als Autor des Buches
Frühgotische Großkreuze in Sachsen, Sachen-Anhalt und Thüringen
Die spätstaufische Epoche des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation war eine Zeit voller Gegensätze, welche sowohl durch kriegerische Auseinandersetzungen und politische Machtkämpfe als auch durch Höchstleistungen in Wissenschaft, Kunst und Kultur geprägt wurde. Architektur und bildende Künste blühten in den europäischen Kunstzentren und standen in einem regen Austausch. Alle Kunstgattungen, unter anderen auch die der Plastik, nahmen einen enormen Aufschwung. Zur Ausstattung der großen Sakralbauten, namentlich der Dom-, Kloster- und Stiftskirchen gehörten zu jener Zeit zwischen Laienschiff und Klerikerchor angeordnete Schrankenanlagen, die sogenannten Lettner, in deren Mittelpunkt Kreuzaltäre zur Feier des Abendmahls standen, die von monumentalen Triumphkreuzgruppen zur Mahnung an die Kreuzigung Christi bekrönt wurden. Die Gruppe der Sächsischen Großkreuze gehört zu den Meisterwerken mittelalterlicher Plastik in Deutschland. In etwa einer Künstlergeneration zwischen 1220 und 1250 entstanden, markieren die monumentalen Kreuzigungsdarstellungen den Übergang von der Spätromanik zur Frühgotik und zeigen den motivischen Wandel vom herrschenden Christkönig zum leidenden Gottessohn.